Bar in der Stadt

Ich ging wütend wieder in die Küche und schleuderte die Gläser förmlich aus dem Spühler und pallierte sie
Als es dann nochmal klopfte versuchte ich mein bestes um herunter zu kommen, tief atmete ich ein und aus, ich konnte mir schon denken wer es war
Mit langsamen schritten und mit dem gedanken ruhig zu bleiben ging ich an die Tür, emotionslos wie sie gestern Abend sah ich sie an
"Ist daddy eben das Bargeld holen? Tut mir leid hier wirst du es mit sicherheit nicht los"

Ich biss die Zähne aufeinander und meine flache Handfläche landete auf seiner Wange.
"Hör auf so mit mir zu sprechen. Gestern zum Vögeln noch gut genug gewesen?
Ich bin nicht dein Flittchen. Es war nicht meine scheiß Idee hier her zu kommen.
Mittlerweile tust du so als wärst du was Besseres, aber ich bin nicht dein Fußabtreter, weil du heute mal schlechte Laune hast." fuhr ich ihn an.
"Noch bevor mein beschissener Ex in deiner Bar war, hat man mich am Kragen gepackt und mir gesagt ich sollt mir von dir fernhalten und was hab ich gemacht?
Ich bin trotzdem hier her gekommen, ich bin mit dir weg gegangen und jetz warst du sogar noch bei mir Zuhause.
Ich bin nicht sauer, dass du mich vielleicht nicht so siehst, wie ich dich und ich bin nicht sauer, weil du mir 'ne Abfuhr erteilt hast...
Ich bin verdammt nochmal wütend, dass du kein bisschen zu schätzen weißt, was ich für dich gegeben hab. Standpauke ende. Tschüss."
Ich machte auf dem Absatz kert und ging wieder zur Straße um mir das nächste Taxi anzuhalten.

Ich hielt mir die Wange, die mir noch von gestern weh tat und sah sie atemlos aus, diese Frau hatte nerven. Und am meisten hasste ich es das sie nach solchen Worten immer gleich abhaute
Ich eilte ihr hinterher und hielt sie dann an ihrem Handgelenk fest
"Merkst du nicht das ich schlecht für dich bin?" fragte ich sie dann eindringlich aber dennoch ruhig
"Du bist alt genug alleine zu entscheiden aber merkst du es nicht selbst das ich einfach nicht für deine Welt gemacht bin?
Ich kann dir nicht das geben was du willst und Ich möchte es nicht verantworten das du dich jedes mal in Gefahr bringst nur um mich zusehen
Du hast einen Typen verdient der dich auf Händen trägt verstanden?"

"Vielleicht lege ich keinen Wert darauf, auf Händen getragen zu werden.." sagte ich und drehte mich dann vorsichtig um.
"Vielleicht wurde ich mein ganzes Leben genug in Watte gepackt.
Ich will meine eigenen Entscheidungen treffen und nicht immer andere für mich entscheiden lassen." versuchte ich ruhig zu sagen, aber wahrscheinlich war ich dafür noch zu aufgebracht.
"Aber wenn das deine Meinung ist, okay. Muss ich wohl mit leben. Ich hatte nur keine Lust darauf, wie die letzte Schlampe dazustehen und wollte das nochmal klären."

Ich sah einen moment etwas fassungslos an und wusste nicht was ich sagen sollte, welche Frau wollte schon keinen Luxus? Naja sie stand direkt vor mir
"Das habe ich nie behauptet, aber wieso wollte dein Vater umbedingt meine Bar besichtigen?" fragte ich mich dann verwirrt
Natürlich war es klar gewesen das ich alles auf sie schieben würde, sie hätte wahrscheinlich nicht anderst reagiert
"Aber tu mir immerhin den Gefallen und fahr nicht sofort wieder, es bringt nichts wieder zu gehen"

"Jaa okay..." seufzte ich und ging dann einfach mit ihm rein.
Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen.
"Die Sache war...Ich hab im Moment keinen Job und eigentlich auch nicht wirklich was gelernt.
Ich will das Geschäft meines Vaters nicht übernehmen und er will son Edel-Cocktailschuppen aufmachen in der er seine Geschäftskollegen einladen kann und dachte sich dann, ich könnte den Laden führen und jetzt ist er den ganzen Tag mit mir durch die Stadt gefahren und hat sich iwelche Bars angesehen und sobald mein Dad mit den Geldscheinen winkt, lassen sich viele erweichen.
Naja jetzt haben wir uns gestritten, ich bleib arbeitslos und er kauft einfach irgend eine andere Bar." erklärte ich dann alles.

Ich setze mich an die Bar und sah dann zu ihr und hörte ihr aufmerksam zu
"Und du hast ihm klar gemacht das du das nicht möchtest und dann habt ihr euch gestritten?" fragte ich sie wobei ich wusste das dies eine dumme Frage war
"Hast du dir den schon überlegt dir selbst einen Job zu suchen, um dich unabhängig von deinem Vater zu machen?
Wenn du es satt bist das er dein Leben in der Hand hat, oder er eben dein Leben kontrolliert" fragte ich sie dann etwas vorsichtig
unbemerkt rieb ich mir kurz meine Wange, die Frauenwelt hatte sich wohl gegen mich verschworren

"Klar hab ich mir das überlegt. Aber ich hab nichmal einen Abschluss, ich kann einfach nichts." meinte ich und zuckte die Schultern.
Ich setzte mich neben ihn an die Bar und als er sich die Wange rieb verzog ich leicht das Gesicht.
"Tut mir leid deswegen.." sagte ich und wies auf sein Gesicht. "Aber du weißt was du sagen musst um mich zur Weißglut zu bringen.."
Ich fuhr mir kurz durchs Haar.
"Naja ich hab ihm viel mehr gesagt, dass er nicht immer meint mit Geld alles möglich machen zu können und dass er das lassen soll und naja dann kam wieder das Thema undankbares Stück und so weiter.." Ich schüttelte den Kopf.
"Eigentlich fand ich die Idee mit der Cocktailbar sogar ganz gut. Dann würde er mich in Ruhe lassen, ich hätte einen Job den ich mir vorstellen könnte zu machen und mein eigenes Geld, aber naja.."

"natürlich kannst du was, sag sowas nicht, somit glänzt du in keinem bewerbungsgespräch" sagte ich dann zu ihr
"Na also da haben wir doch schon was und ich weiß nicht eigentlich werden doch töchter von solch reichen Männern immer Models oder Schauspielerinen" fragte ich sie dann unbewusst
Als ich merkte das sie ihren Blick auf meine Wange gerichtetet hatte lies ich meine Hand von ihr
"Nein, ist schon in ordnung, die eine schramme mehr oder weniger ist auch egal" sagte ich schultern zuckend "ich weiß schon, ich finde meistr die richtigen worte" lachte ich dann leise
"Na dann fang doch einfach bei mir an" sagte ich dann "ich brauche jetzt momentan jemanden neues an der Bar, und das bekommt jeder hin"

"Ich verscheuch dir bestimmt die Kunden. Mich will doch hier keiner sehen...Wer kennt meinen Vater schon nicht..." seufzte ich. Sein Angebot klang verlockend und hinterm Thresen stehen, würde schon nicht so schwer sein.
Aber wie ich gesagt hatte, wahrscheinlich kannten die meisten meinen Vater und wollten die Snob-Tochter gar nicht erst kennenlernen.
"Aber Danke fürs Angebot.."

"Ach komm natürlich dein Vater sollte man kennen aber wieso sollte man dich kennen? versteh mich nicht falsch aber du bist nicht umbedingt einer der Reichen Töchter
die damit schlagzeilen machen damit das sie unten ohne aus dem Taxi steigen oder sonnstigem, wieso sollte dich also jemand erkennen?" fragte ich sie dann
"Du kannst es gerne probieren, wenn es nichts ist dann schmeiß es, ich binde dich nicht"

Ich dachte einen Moment darüber nach und nickte schließlich.
"Jaa warum eigentlich nicht..." meinte ich dann letztendlich.
"Um wie viel Uhr gehts denn los? Und was gibts bis dahin noch zu machen?" hakte ich gleich nach.

Ich war etwas überrascht als sie mir dennoch zusagte "Ich habe soweit alles fertig, das geschirr ist gemacht und die Gläser verräumt" erklärte ich ihr
"Versdau die Sache erstmal und komm um 4 nochmal ok?" sagte ich zu ihr "Dann reden wir später über die bezahlung und die Stundenzahl" sagte ich
Immernoch war es so ungewohnt für mich, wie ein Geschäftsmann zu klingen, noch nie lag mir sowas
Es beunruhigte mich zu wissen was Alexis von mir dachte doch ich hoffte die zusammen arbeit zwischen uns würde klappen
"Gut, also zieh dir was nettes an und dann sehen wir uns später ja?" sagte ich und musste dennoch grinsen

Ich nickte und ließ mich vom Hocker rutschen. Ich schnappte meine Handtasche und gab noch ein "Bis später." von mir bevor ich die Bar verließ.
Ich wollte so distanziert wie möglich klingen und mich auch so verhalten.
Er hatte mir seinen Standpunkte klar gemacht und ich hatte keine Lust, dass er dachte ich stalke ihn.
Ich schnappte mir ein Taxi und machte mich auf den direkten Weg nach Hause.

Ich sah ihr kurz nach "Gut, bis gleich" sagte ich und ruschte dann ebenfalls im Hocker und richtete die Flaschen und sorge für etwas ordnung in der Bar
Grade als ich mich kurz aufmachen wollte um mir etwas zum essen zu holen stürmte Rachel in die Bar, als würde meine Wange nicht schon genug ziehen würde
Wütend stampfte sie hinein und knallte mir ein paar Klamotten von mir auf den Boden "Hier du arsch" sagte sie und hämmerte mir erneut eine
Nun sah ich wirklich so aus als hätte mich jemand tot schlagen wollen, seuftzend hielt ich mir die Wange und sah ihr nach, irgendwie musste ich das wieder regeln